In der Nacht von Freitag auf Samstag, pünktlich
um Mitternacht, begannen mein Mann und ich mit den restlichen
Pack-Aktionen nachdem ich es wie immer nicht geschafft hatte die
Stunden vorher Ruhe zu finden und etwas auf Vorrat zu schlafen. Nach
und nach verstauten wir die restlichen Utensilien im Kombi, bauten
Bettchen für unsere vier Tibeter (Gesar, Indra, Bya-ra und Milka),
die schon in Wartestellung lauerten. Gesar und Indra ahnten auf
Grund des Gepäcks und der Aufbruchstimmung zu vorgerückter Stunde,
dass Urlaub auf dem Plan stand. Klein-Milka dagegen hatte keinen
Durchblick. Und Bya-ra? Sie benahm sich äußerst seltsam. Lag auf der
Couch und weigerte sich aufzustehen, als es endlich losgehen sollte.
Dummerweise befand sie sich genau mitten in der Läufigkeit – genauer
gesagt kurz nach den Stehtagen – und zu ihrem Ärger nicht gedeckt.
Dementsprechend war sie etwas launisch und unberechenbar, was dann
dazu führte, dass sie gerade als wir die letzten Taschen zum Auto
tragen und starten wollten, einen Ausraster bekam und ihre Mama Indra attackierte, die während der gesamten Packerei ständig
gekläfft und gejammert hatte, was wiederum vermutlich Bya-ra ganz
gewaltig auf die Nerven gegangen war. Das Ergebnis: Indra hinkte,
hob die linke Pfote. Und ich sah Blut. Na, das hatte uns gerade noch
gefehlt. Wenn man ein Ferienhaus gebucht hat, sollte man eigentlich
einigermaßen pünktlich am Urlaubsort ankommen, um rechtzeitig den Schlüssel in
Empfang zu nehmen. Ich holte tief Luft und entschloss mich dazu
unseren Tierarzt aus dem Bett zu klingeln. Indra hatte tatsächlich
ein kleines Loch im Bein. Die Wunde musste versorgt werden, damit
sie sich nicht entzünden konnte. So standen wir des Nächtens mit
vollgepacktem Auto beim Tierarzt vor der Praxis, ließen die arme
aber sehr tapfere Indra behandeln und starteten schließlich und endlich erst mit
Verspätung um 2.15 Uhr die Fahrt in den Urlaub. Wir kamen nicht
allzu weit, denn auf Grund dessen dass Gesar in dem Tumult vor der
Abfahrt um die Möglichkeit betrogen worden war sich zu erleichtern
drängte er darauf baldigst einen Rastplatz aufzusuchen. Irgendwie
war zu Beginn der Fahrt einfach kein Vorankommen. Dafür lief es im
Anschluss umso besser und wir konnten ohne jeglichen Stau gegen 7
Uhr den Elbtunnel passieren. Ca. 2 Stunden später erreichten wir die
Grenze unseres heißgeliebten Urlaubslandes Dänemark. Es lief nun
alles wie am Schnürchen. Sogar die Sonne meinte es gut mit uns und
es kam richtiges Urlaubs-Feeling auf. Wir bekamen sogar bei Ankunft
sofort unseren Schlüssel und waren schon um 13.30 Uhr im Ferienhaus.
Das Haus liegt etwa 200 m von der Steilküste entfernt, nicht gerade
windgeschützt, so dass es durch den am Ankunftstag recht heftig
blasenden Wind entsprechend stürmisch war und man beim Gassigehen
mehr oder weniger ums Haus flog. Gegen 19 Uhr kam der Rest der
Familie, meine Töchter Melanie und Natascha mit Tibi-Dame Kar-mi an.
Dementsprechend groß war die Überraschung und Freude bei meinen vier
Vierbeinern. |