12. Tag Mittwoch  08.Okt. 08

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Auf Souvenir-Suche

Uggerby Å

 

Der Urlaub neigte sich nun bereits dem Ende entgegen, was für uns bedeutete, dass es an der Zeit war sich um eventuelle Mitbringsel zu kümmern und eine Einkaufstour zu planen. 

Erste Station war der „Gamle Købmandsgard“ in Tornby, wo man u.a. leckeren Kräuterschnaps aus der Region kaufen kann. Außerdem viele Haushaltsutensilien aus „Omas Zeiten“. Weiter ging es zu „Mygdal Rav“, eine Bernsteinschleiferei mit einem netten älteren Dänen, den ich schon aus früheren Urlauben kannte und von dem ich wusste, dass man von ihm auch viele Informationen über Land und Leute bekommt. Dementsprechend lange hielten wir uns dort auf -  nicht ohne so ganz nebenbei diversen Bernsteinschmuck zu erwerben. Das Wetter ließ uns leider an diesem Tag im Stich. Trotzdem brauchten die Hunde ihren Auslauf und ihre Bewegung. Von Souvenirläden waren sie wenig begeistert, denn das war gleichbedeutend mit langweiligem Warten im Auto. Uns zog es noch einmal zur Mündung des Uggerby Å in der Hoffnung wir würden noch mal das Glück haben eine Robbe zu sichten. Glück in dem Sinne hatten wir nicht, obwohl wir tatsächlich eine Robbe fanden – tot - im Sand. Noch am gleichen Abend ging per e-mail eine weitere Meldung an Nordjyllands Statsskovdistikt in Skagen raus, die sich übrigens inzwischen für die erste Nachricht bedankt hatten, auch für die mitgelieferten Fotos.  

Ein Erlebnis mit Bya-ra am Morgen dieses Tages steckte mir noch bis zum Abend in den Knochen. Ich hatte mit ihr einen Morgenspaziergang zum Strand von Lønstrup unternommen. Sie war recht lieb und aufmerksam. Wir liefen den Strand entlang der Steilküste „Lønstrup Klint“ und kamen zur Treppe. Wir hätten den langen Weg zurück zum Ort gehen können und von dort zum Ferienhaus. Über diese Treppe dagegen wäre es ein Katzensprung gewesen. Oben angekommen kann man unser Haus schon sehen. Ich überlegte. Ich muss dazu sagen, dass ich absolut nicht schwindelfrei bin und mir schon die zweite Stufe einer Leiter als durchaus gefährlich erscheinen kann. Ich hatte Herzklopfen bei dem Gedanken nun diese Leiter nicht nur allein – was für mich schon an Höchstleistung grenzt – sondern noch dazu mit Hund zu erklimmen, da ich überhaupt nicht einschätzen konnte, wie Bya-ra die Sache meistern würde. Ich nahm all meinen nicht vorhandenen Mut zusammen, atmete tief durch und ließ Bya-ra ohne Leine und auf sich allein gestellt die ersten Schritte an den unteren Stufen der Treppe austesten. Prima! Super machte sie das, meine Maus. Stufe für Stufe und Schritt für Schritt. Ganz brav. Ich freute mich total und war in diesem Moment in dem Glauben auf diese Art kämen wir locker und ohne Schwierigkeiten nach oben. Auf halber Strecke gab es sogar ein Podest und eine Bank zum Verschnaufen. Aber ich hatte wider Erwarten gar keine Probleme mit schweren Beinen und kam auch nicht außer Puste. Dafür fuhr mir der Schreck die Glieder, als Bya-ra plötzlich der Übermut packte und sie meinte, sie müsste mehrere Stufen auf einmal im Galopp nehmen. Bei dieser Aktion geriet sie zwischen die Stufen und befand sich am steilen bröckligen Hang. Als sie versuchte zu mir zurückzugelangen blieb sie zwischen den Stufen stecken, so dass sie den Rückzug antreten musste. Ich ließ sie neben der Treppe den Hang hinaufturnen. Am Podest konnte sie unter dem Geländer wieder zu mir stoßen. Zum Glück war es an dieser Stelle noch nicht sehr steil. Aber das Schlimmste hatten wir noch vor uns, denn ganz oben war ein Überhang und die Möglichkeit neben der Treppe hochzukraxeln nicht mehr gegeben und außerdem nicht ungefährlich, da man hier auch einen Erdrutsch auslösen kann. Bya-ra machte es mir nicht gerade leicht, denn in schwindelnder Höhe von schätzungsweise ca. 30 m oder mehr blieb mein Hund stehen und setzte keine Pfote mehr vor die andere. Mit gutem Zureden und möglichst ohne einen Blick in die Tiefe zu werfen gelang es mir mit Bya-ra irgendwie oben auf der Klippe anzukommen. Aber meinen Adrenalinschub für diesen Tag hatte ich und war erst einmal bedient.  

 

KEINE Fotos!!!

 

 

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